Warum ist das «Why» so wichtig?

Es liegt in der Natur des Menschen sich Gruppen anzuschliessen. Sobald Menschen die Möglichkeit haben, zwischen Gruppen zu wählen, sind gleiche oder ähnliche Glaubensansätze, Werte und Beweggründe der ausschlaggebende Faktor, zu welcher Gruppe der Mensch dazu gehören will.
Um die zur Wahl stehenden Gruppen nun vergleichen zu können, muss dem Individuum transparent sein, welche Glaubensansätzen, Werten und Beweggründe eine Gruppe verkörpert. Lassen sich diese für das Individuum nicht klar erkennen, verringert sich automatisch die Anziehungskraft der Gruppe. Die Person hält Ausschau nach einer anderen Gruppe.
Das selbe Szenario findet nicht nur bei der Zugehörigkeit statt, sondern es kommt ebenso automatisch bei der Wahl eines Konsumgutes zum Tragen. Sobald der Mensch die Möglichkeit hat, unter Konsumgütern zu wählen, spielen Glaubensansätze und Werte, mit denen sich der Mensch identifizieren kann, der entscheidende Faktor für den Konsum.
Aus der Perspektive der Gruppe bedeutet dies:

Die Transparenz ihrer einzigartigen Glaubensansätze, Werte und Beweggründe ist für die Gruppe wichtig, um von Gleichgesinnten (Kunden, Partnern, allg. Stakeholdern) gefunden zu werden.

Um die Gruppentheorien auf Organisationen anzuwenden muss in einem ersten Schritt geklärt werden, was Gruppe und Organisation verbindet. Laut J.S.Coleman handelt es sich bei einer Organisation um eine soziale Struktur, “die aus dem planmässigen und zielorientierten Zusammenwirken von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer Akteur – mit anderen Akteuren interagieren kann”. Auch bei der Gruppe handelt es sich um eine soziale Struktur, die zielorientiert, nach ihren Werten und Beweggründen, zusammenwirkt. Unter Organisation lassen sich verschiedene Formen von Gruppen subsumieren. Vereine, Institutionen, Verbände und Kollaborationszentren, die planmässig Ziele verfolgen, sind demzufolge Organisationen.
Aus der Perspektive der Organisation bedeutet dies:

Die Transparenz ihrer einzigartigen Glaubensansätze, Werte und Beweggründe ist für die Organisation zentral, um von Gleichgesinnten (Kunden, Partnern, allg. Stakeholder) gefunden zu werden.

Wenn in Organisationen die interne oder externe Interaktion nicht mehr ganz rund läuft, ist es en vogue die Frage nach den eigenen Werten zu stellen. Schnell werden dann ein paar möglichst nichts-sagende, allgemein-gültige, gesellschafts-fähige Werte aus dem Hut gezaubert, welche die Mitglieder der Organisation, meist Mitarbeitende genannt, dann auswendig lernen müssen. Die Farce dieses Vorgehens ist offensichtlich.

Kein Gleichgesinnter, weder Kunde, Partner noch Mitarbeitender wählt seine Gruppe anhand von nichts-sagenden, allgemein-gültigen oder gesellschafts-fähigen Glaubensansätzen, Werten oder Beweggründen.

Darum ist es so wichtig für jede Form von Organisation, die einzigartigen, aus dem Innersten entstandenen Glaubensansätze, Werte und Beweggründe zu kennen, zu bewahren und zu präsentieren.

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