Kiteboarding at its finest

Sunday morning, light wind at the west coast, let’s go kitesurfing – what else?

Da es an der Ostküste aufgrund der Weite des Atlantiks meist etwas mehr Wind als auf der karibischen Seite, an der wir wohnen, hat, lag die Versuchung nahe, mit dem Kitezeug im Kofferraum keine 20 km zum Kitebeach in den Norden zu fahren. Schon von Weitem waren 2 Kites am Himmel zu sehen, allerdings bewegten die sich kaum. War es doch zu wenig Wind oder sind sie gerade am Starten?

Als wir den sandigen Weg zum Kitebeach entlang fuhren stieg die Anspannung.

Nun, Jack der Holzschnitzer sass wie gewöhnlich hinter der Hütte und hob die Hand zum Gruss als wir neben ihm das Auto abstellten. Durchaus ein Luxus, wenn man mit dem Wagen 30 Meter nahe an den Strand fahren kann. Jeder der schon einmal 3 Kites und 3 Boards, eine Pumpe und sonstigen Schnick-Schnack in Sardinien 1 km an den Strand geschleppt hat und dort angekommen feststellt, dass er den Shorty vergessen hat, weiss was dieser Luxus wert ist. Nebenbei muss erwähnt werden, dass die Beschreibung mit dem Shorty keinerlei Bedeutung zuteil wird, denn bei einer Wassertemperatur von 28 Grad Celsius braucht kein Mensch einen Shorty. Im Gegenteil hier auf Saint Lucia ist es angebracht ein langarmiges Hemd und mindestens knielange Hosen zum Kiten anzuziehen, um sich nicht schon beim Aufbauen des Kites komplett verbrannt zu haben.

Am linken Ende der Bucht konnte ich Beth mit einer Schülerin im Wasser stehen sehen. Das war ein gutes Zeichen. Zwei Männer standen am Wasserrand mit ihren 12 qm Kites, noch besser, denn das bedeutete für mich, dass ich den kleineren 10 qm-Kite aufbauen konnte. Ein grossgewachsener dunkelhäutiger Mann löste eine Hand vom Kite um uns zuzuwinken. Uwe erklärte kurz: «oh, das ist Marc» und schon kam die Aufforderung von Marc herüber gerufen «hi man, are you coming out?» Die Kiteboarding-Community scheint etwas überschaubarer als in Maurizius zu sein, wenn Marc sich sofort an Uwe zu erinnern schien, den er einmal vor 3 Wochen hier am Beach getroffen hatte. Unglaublich wie offen und freundlich die Menschen hier sind.

 

Es bedurfte nicht viel Abstimmung zwischen Uwe und mir, die Fakten lagen auf der Hand, 12er und 10er, die kleineren beiden Boards, Uwe pumpt, ich lege die Leinen aus und knüpfe sie an, Hüftgurt an, das klappte kommentarlos. Dann gab Uwe vor: «ich starte dir, und schau ob es dir mit dem kleinen Schirm und dem kleinen Board reicht, wenn nicht bringe ich dir das grosse Board. Wir müssen uns beeilen, dann reicht es mir auch noch, dass der Typ da drüben, der noch am Aufbauen ist, mir auch noch den Kite startet, sonst stehe ich gleich alleine da und bekomme den Kite nicht in die Luft.» Klare Ansage, ich packe meine Bar, prüfe die gespannten Leinen mit einem Blick und gebe Uwe den Daumen nach oben. Er lässt den Kite fliegen und ich laufe ins Whirlpool-warme Wasser. Der Wind kommt auflandig an den Strand. Für Anfänger nicht ganz einfach, aber wer Höhelaufen kann, sollte an der leicht geschwungenen Bucht keine Probleme haben. Kaum sitze ich im Wasser um zu starten, sehe ich wie Uwe seine Bar in die Hand nimmt und «der Typ» ihm den Kite zum Starten hinhält. Von wegen, er schaut erstmal wie es bei mir läuft… «no friends on windy days» oder sollte man sagen «no married wifes on windy days».

Egal, los geht’s. Wunderbar, es läuft, schon nach 2 Schlägen kreuze ich Marc der mir die Kiter-Hand shaked. Ich habe nicht zu viel Wind im Tuch, aber es reicht für kleine Jumps, Transitions und Backrolls. Was will man mehr. Nach einer Stunde sehe ich Uwe an Land gehen und entscheide mich, es im gleich zu tun. Wir trinken an der 20 Meter entfernten Bar eine Coke und rennen wieder ins Wasser. Was für ein Paradies. Beth kommt zu mir, als ich Uwe den Kite starte. Sie erklärt mir, dass um 12 Uhr der Wind meist etwas schwächelt. Sie will mir offenbar nahelegen, für Uwe den 15 qm Kite aufzubauen. Wir tratschen noch etwas über die Bedingungen im Kiteparadies. Ich kann es kaum fassen, insgesamt sind wir 7 Kiter auf dem Wasser. In Maurizius, wo die Bedingungen in der Kitelagoon ähnlich sind, hört man sich oft sagen: «If you know such a place which is not so overcrowded, do not tell it to anybody.»

Ja, das ist jetzt so ein Fall. A kite paradise at its finest.

p.s. «please, do not tell it to anybody»

11 thoughts on “Kiteboarding at its finest”

  1. 🤩 tönt gut! Will auch! Aber Diana, die Sache mit dem Schleppen kann nicht so schlimm sein – mach‘s einfach wie Claudia 🤣 Geniesst es! 🏝

  2. Wie schön, wenn man auf der Sonnenseite der Welt lebt, aber hey…..wir haben auch nass…. nur dass es von oben kommt! Die Sonne haben wir dafür im Herzen☀️🌧☀️

  3. Das war ja ein Supertag für Euch. Es werden sicher noch viele folgen. Es sieht so aus, dass auch wir morgen einen sonnigen 1. Mai bekommen. Die letzten Tage war’s so richtig “igelig”.
    Alles Gute und LG
    Brigitte

  4. An dieser Bar sitzen, dass würde ich mir auch gefallen lassen, seufz…Habt ihr das Paradies für euch alleine gebucht? 🙂
    Herzlich Nicole

  5. Elisabeth Kahl Buchberg

    Ich würde eine Turnfahrt in die Karibik vorschlagen!
    Liebe Grüsse Elisabeth

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